Curaçao siegt 7-0 gegen Bermuda: Titelchancen im WM-Quali bleiben lebendig

Curaçao siegt 7-0 gegen Bermuda: Titelchancen im WM-Quali bleiben lebendig

Nov, 21 2025 Lukas Grünwald

Am 14. November 2025 um 00:00 Uhr UTC verwandelte Curaçao die Heimniederlage von Bermuda in eine furiose 7:0-Klatsche – und hielt damit die eigenen Träume von einer direkten Teilnahme an der FIFA-Weltmeisterschaft 2026 am Leben. Das Spiel fand im Dame Flora Duffy South Field National Sports Center in Hamilton, Bermuda, statt – ein Stadion mit nur 5.000 Plätzen, das in dieser Nacht fast leer war, während die Gastmannschaft aus der Karibik Geschichte schrieb.

Ein Tor nach dem anderen – Curaçao dominiert von Anfang an

Es war kein Spiel, es war eine Demonstration. Bereits in der 48. Minute wurde ein Strafstoß vergeben, nachdem ein Bermudianer den Kapitän Leandro Bacuna im Strafraum zu Fall brachte. Jordi Paulina verwandelte souverän – und machte damit den ersten Treffer. Zwei Minuten vor der Halbzeitpause traf er erneut, nachdem ein Zuspiel von Kenji Gorré den Verteidiger komplett ausmanövriert hatte. Die 2:0-Führung war nicht überraschend: Curaçao hatte in den letzten neun WM-Qualifikationsspielen ungeschlagen geblieben – sechs Siege, drei Unentschieden. Bermuda dagegen war bereits ausgeschieden, mit null Punkten aus vier Spielen und einer Torbilanz von -12. Halbzeit: 0:2. Die Zuschauer im Stadion, viele von ihnen junge Spieler mit neuen Trikots, schauten stumm zu. Die vier Neulinge – Brighton Morrison, Danavon Thompson, Jace Donawa und Logan Jimenez – bekamen ihre Chance, doch die technische Überlegenheit der Curaçaoer war unübersehbar. Eloy Room, der Torhüter, der in den letzten beiden Spielen jeweils clean hielt, brauchte kaum eine Rettung. Nach der Pause wurde es noch deutlicher. In der 63. Minute traf Paulina zum 3:0 – sein zweites Tor heute. Danach kamen die anderen: G. Kastaneer (4. Tor), K. Gorré (5.), R. Janga (6.) und schließlich ArJany Martha (82.) sowie Roshon van Eijma (90+2). Sieben Tore. Kein Gegenstoß. Keine Hoffnung für Bermuda.

Die Zahlen sprechen Bände – und die Tabelle bestätigt es

Nach vier Spielen führt Jamaica mit neun Punkten, Curaçao liegt mit acht Punkten knapp dahinter. Ein Sieg gegen Trinidad und Tobago im nächsten Spiel – und ein Unentschieden oder Niederlage von Jamaica – könnte Curaçao an die Tabellenspitze katapultieren. Bislang hat Curaçao in allen vier Spielen mindestens ein Tor erzielt – und nur ein einziges Mal kassiert: das 1:1 gegen Trinidad. Gorré, mit drei Toren in sechs Spielen, ist der stille Motor. Kastaneer, mit fünf Treffern in fünf Einsätzen, ist der Torjäger, den jeder Verteidiger fürchten muss. Bermuda hingegen: null Siege, null Unentschieden, vier Niederlagen. Die Spieler, die heute aufliefen, sind die Zukunft. Die Vergangenheit? Sie ist mit den 12 Gegentoren in vier Spielen begraben. Die Konsequenz? Die Föderation plant bereits eine Neuausrichtung – mit mehr U21-Spielen, mehr Talentförderung, weniger Druck auf die Senioren. Was bedeutet das für die WM-Qualifikation?

Was bedeutet das für die WM-Qualifikation?

Die FIFA-Weltmeisterschaft 2026 findet erstmals in drei Ländern statt: Kanada, Mexiko und die USA. Die CONCACAF erhält drei direkte Startplätze – und einen Play-off-Platz. Curaçao ist nicht der Favorit, aber sie sind jetzt Teil der Konkurrenz. Die letzte WM-Teilnahme der Inseln war 2008 – damals als Niederlande-Antillen. Jetzt sind sie wieder da. Und sie spielen mit Herz. Die Spieler wie Tahith Chong (Borussia Dortmund) oder Leandro Bacuna (FC Groningen) spielen in Europa – aber sie spielen für Curaçao. Das ist kein Zufall. Das ist Identität. Und das macht den Unterschied.

Was kommt als Nächstes?

Curaçao reist am 19. November nach Trinidad und Tobago – ein Spiel, das fast wie ein Finale wirkt. Ein Sieg dort, und Jamaica muss gegen Jamaika gewinnen, um den ersten Platz zu halten. Ein Unentschieden? Dann bleibt alles offen. Ein Verlust? Dann müsste Curaçao auf den Play-off-Platz hoffen – und das wäre eine Enttäuschung. Bermuda spielt am 18. November gegen Jamaica – ein Spiel, das niemand mehr als WM-Quali ansieht. Es ist ein Abschied. Ein Testlauf für die nächste Generation. Die Jungen, die heute aufliefen, werden in vier Jahren die Führung übernehmen. Vielleicht dann mit einem anderen Ergebnis. Der Hintergrund – Warum ist Curaçao so stark?

Der Hintergrund – Warum ist Curaçao so stark?

Curaçao hat eine kleine Bevölkerung – etwa 160.000 Einwohner. Aber sie haben eine starke Fußballkultur. Viele Spieler wachsen mit dem Niederländischen System auf, spielen in den Jugendakademien der Niederlande, kehren aber zurück, um für die Heimat zu spielen. Es ist kein Zufall, dass Curaçao seit 2017 konstant in den Top 3 der CONCACAF-Qualifikationen ist. Die Föderation hat sich auf Talentförderung konzentriert – nicht auf Profit. Keine Sponsoren, die Druck machen. Keine Medien, die jeden Verlust als Katastrophe darstellen. Nur Fußball. Und das funktioniert. Bermuda? Sie haben ein anderes Problem: zu wenig Spiele, zu wenig Ressourcen, zu wenig Struktur. Die Nationalmannschaft spielt nur vier Mal pro Jahr. Curaçao hat eine Liga, die regelmäßig trainiert, spielt und sich weiterentwickelt. Der Abstand ist nicht nur sportlich – er ist strukturell.

Frequently Asked Questions

Wie steht Curaçao aktuell in der WM-Qualifikation?

Nach vier Spielen hat Curaçao acht Punkte (2 Siege, 2 Unentschieden, 0 Niederlagen) und steht mit einem Torverhältnis von +3 auf Platz zwei in Gruppe B. Nur Jamaica mit neun Punkten liegt vorne. Ein Sieg gegen Trinidad und Tobago könnte Curaçao an die Spitze bringen – vorausgesetzt, Jamaica verliert oder unentschieden spielt.

Warum hat Bermuda so schlecht gespielt?

Bermuda ist bereits ausgeschieden und nutzt die letzten Spiele zur Entwicklung junger Spieler. Vier Neulinge debütierten gegen Curaçao. Die Mannschaft hat seit 2023 kaum ein internationales Spiel ausgetragen, und die Infrastruktur ist unterentwickelt. Kein Wunder, dass sie mit -12 Torenbilanz als letzter der Gruppe endet.

Wer sind die Schlüsselspieler von Curaçao?

Torhüter Eloy Room ist der Rückhalt, mit drei sauberen Spielen in vier Partien. Offensiv dominiert Kenji Gorré mit drei Toren, Jordi Paulina ist der Torschützenkönig mit fünf Treffern in vier Spielen. Leandro Bacuna, der Kapitän, spielt als Mittelfeldmotor und ist der Verbindungsglied zwischen Verteidigung und Angriff.

Wann spielt Curaçao als Nächstes?

Am 19. November 2025 reist Curaçao nach Trinidad und Tobago. Dieses Spiel entscheidet, ob sie noch den ersten Platz in der Gruppe erreichen können – und damit direkt in die WM einziehen. Ein Unentschieden oder Niederlage könnte sie in den Play-off-Platz drängen, wo sie gegen einen anderen Kontinent antreten müssten.

Warum ist die WM-Qualifikation der CONCACAF so schwer?

Weil die Konkurrenz hoch ist: USA, Mexiko, Kanada, Jamaica und jetzt auch Curaçao. Nur drei Teams ziehen direkt ein, ein Viertes muss im Play-off antreten. Kleine Nationen wie Curaçao brauchen perfekte Spiele, starke Teamarbeit und eine klare Strategie – und sie haben das in den letzten Jahren gelernt.